Bericht I

le bal d'O in Hamburg

Die Aufregung stand mir im Gesicht geschrieben… Und selbst der Taxifahrer sah uns bei der Fahrt vom Hotel zum Catonium an, das uns so wohl kaum sein dürfte. Aber was soll’s, wir hatten uns angemeldet und irgendwie gehörte dieses Kribbeln ja auch dazu. Lange genug hatten wir uns ja auf diesen ersten Besuch eines Abend der O gefreut und das es jetzt bei der Premiere gleich auch noch mit „le bal d’O“ ein ganz besonderes Highlight sein sollte, machte das Ganze umso spannender.

An der Tür wurden wir freundlich begrüßt und spätestens in dem Moment, als ich sanft aber bestimmt dazu aufgefordert wurde, nun einen anderen Weg als mein Herr einzuschlagen, war das Gefühl in der Magengrube wieder da. Ich würde die nächste Stunde erst mal ohne ihn verbringen. Ok, es war ja von Anfang an klar, das es zum Konzept gehört, die O’s am Anfang zu „isolieren“ aber jetzt – da der Moment kam – schoss mir alles Mögliche durch den Kopf. Panik, Fluchtgedanken, Vorfreude und was weiß ich noch was… Die Treppe zur Empore erstieg ich mit zitternden Beinen und war froh, als ich heil und ohne vor Aufregung auf die Nase zu fallen, zu den anderen O’s gelangte. Dort angekommen war mir schon etwas wohler. Saßen wir doch alle „im selben Boot“. Ein Blick in diese Runde zeigte, dass es nicht nur mir so erging. Einige schienen Stammgäste zu sein, kannten sich und tauschten sich flüsternd aus. Andere ruhten in sich und warteten geduldig auf, das, was nun folgen sollte. Das Eroluna-Team kümmerte sich rührend um die sichtbar aufgeregtesten O’s und die Spannung stieg, als wir aufgefordert wurden, uns nun für die Vorstellungsrunde bereit zu halten.

Was folgte, dürften die zu diesem Zeitpunkt wohl spannendsten 5 Minuten meines „erotischem Lebens „ gewesen sein. Als ich an der Reihe war, stieg ich wie in Trance die Treppe hinunter. Den Blick gesenkt wurde ich zu meinem Herrn geführt, der mich an die Hand nahm. Irgendwie nahm ich Musik wahr, die ich kannte… ich sah Männer in dunklen Anzügen, die mich musterten und deren Blicke die ohnehin spärliche Bekleidung an meinem Körper zu durchdringen schienen. Ein Mix aus Scham und Erregung durchfloss meinen Körper als wir die unendlich lange Runde durchschritten, die uns an den männlichen Gästen des Abends vorbeiführte. Stolz erfüllte mich, als ich es geschafft hatte. Ok, Teil I des Abends hatte ich bewältigt und klare Reaktionen in bestimmten Regionen meines Körpers sagten mir, dass dies nicht spurlos an mir vorbeigegangen war. Und irgendwie begann ich mich immer mehr auf den Abend zu freuen.

Unendliche Minuten später sollte die Aufregung von Part I aber noch getoppt werden. Die O’s, die nun alle den gleichen Weg beschritten hatten, verteilten sich in den Spielbereichen des Catoniums, um nun darauf zu warten, dass die anwesenden Herren sich ihrer annehmen würden. Ich für meinen Teil hatte mir einen sicheren Platz gesucht. Dachte ich mir zu mindestens, als ich mich in einer Ecke kniend mit dem Blick zu Wand „Versteckte“. Ich schloss die Augen und tat das, was scheinbar auch zu einem Abend wie diesem gehörte. Ich wartete…

Als sich die ersten Schritte näherten, musste ich mich sehr zwingen, die Augen nicht öffnen. Nicht das es verboten gewesen wäre, aber ich wollte es nicht und hatte mir vorgenommen, diese Momente so zu erleben. Schritte kamen näher und auch ohne es zu sehen war klar, das der Moment, an dem es „ernst“ wurde immer näher kam. Das Nesteln an meinem Profilbogen machte mir bewusst, das sie sich nun davon überzeugten, für was mein Herr mich an diesem Abend nun zur Verfügung stellen würde. Ein Moment, an dem ich ihn wieder dafür verfluchte, dass er diesen Bogen ohne mein Wissen über den Umfang ausgefüllt hatte. Als irgendwann ein Gong erklang, spürte ich eine Hand, die mich berührte. Erst sanft , dann fester und fordernder und als der Griff mich im Nacken erreichte und langsam hochzog folgte ich bereitwillig. Die Augen hielt ich immer noch geschlossen und schon nach wenigen Schritten wurde ich auf einer Art Liege oder was auch immer es war in Rückenlage platziert. Eine Augenbinde legte sich um meine ohnehin geschlossenen Augen und machte so jeden Ansatz zunichte, doch einen Blick auf das Geschehen zu werfen. Teilweise war bereits weibliches Stöhnen zu hören, das sich mit einzelnen Lustschreien mischte, die unüberhörbar vom Klatschen diverser Schlaginstrumente her rührte. Ok, ich wusste, das mein Bändchen die Farbe „gelb“ hatte und ich somit „nur sexuell verfügbar“ war, aber trotzdem gingen mir diese Geräusche durch Mark und was weiß ich was… Immer mehr Lust breitete sich in mir aus. Als ich eine Hand in meinem Schritt spürte, war es mir fast peinlich, denn der Besitzer dieser dürfte spätestens da wohl gemerkt haben, dass ich mehr als bereit war. Was dann folgte, erlebte ich wie in Trance. Ich wurde genommen, schrie, stöhnte und sank Minuten (oder waren es Stunden?) später erfüllt von einem Rausch der Lust in mich zusammen. Als ich die Stimme meines Herrn hörte, der mir vorsichtig die Augenbinde abnahm und mich aufrichtete, schmiegte ich mich an ihm. Schaute ihm in die Augen und lächelte. Sein Blick verriet mir Stolz. Und das war ich genauso. Stolz darauf, dass wir gemeinsam diesen Weg gegangen sind, über den wir solange geredet hatten. Langsam führte er mich aus dem Raum. Wir gingen an die Bar, später dann eine Kleinigkeit essen, obwohl ich vom durchaus leckeren Büfett kaum etwas anrührte.

Als ich Stunden später dann wieder im Taxi saß, war mir eines klar. Genau das war es, was ich wollte. Ich hatte es gewagt, wir hatten es gewagt und schwiegen auf der Fahrt zum Hotel. Erst Tage später sollten wir beginnen, darüber zu reden. Über die Erlebnisse dieser Nacht, über die Gefühle und Ängste, die uns beide dabei begleitet haben. Zu unserem ersten Abend er O, der mit Sicherheit nicht der letzte Abend war…

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zu Story II des Contest 2008

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